Für jedes Kind unabhängig der Sportart wohl eine der prägendsten und unangenehmsten Aspekte des Sporttreibens ist die Fahrt mit dem Auto nach einem Fußballspiel oder -turnier.
Eine Analyse des gesamten Spiels, die Beurteilung des Schiedsrichters, der Mitspieler und meist auch des eigenen Kindes sind alltäglich und häufig Thema bei diesen Fahrten. Abhängig vom Ausgang des Fußballspiels fallen diese Beurteilungen nicht immer kritiklos oder mit guter Intention aus. Völlig egal für wie selbstbewusst oder reif man sein Kind beurteilt. Die Fahrt vom Spiel nach Hause ist nicht der richtige Ort um ein “differenziertes” Gespräch mit dem Kind zu führen.
Eine häufige Fehleinschätzung von Seiten der Eltern ist die scheinbare Unbekümmertheit mit der die Kinder das Erlebte verarbeiten. Auch Kinder hinterfragen ihre Leistung und Abschneiden. Sie gehen nur damit völlig unterschiedlich um. Manche schaffen es das Spiel schon bis zum Einsteigen in das Auto abzuhaken und können sie wieder einer anderen Sache widmen. Andere wiederum grübeln noch auf der gesamten Heimfahrt und beim Schlafengehen über das Spiel.
Viele Kinder sind nach einem Spiel physisch und psychisch ermüdet und ausgelaugt. Manche müssen wie vorher schon beschrieben das Spiel mit sich selbst ausmachen und möchten damit in Ruhe gelassen. Andere wiederum sind extrovertierter und möchten über das Spiel reden- meist wenn es gut lief. Unabhängig in welcher Stimmungslage sich das Kind befindet, lasst die Kinder das Gespräch beginnen und beenden.
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Das bedeutet natürlich nicht dass die Autofahrt in peinlicher Stille geprägt sein sollte. Wenn man ein Gespräch über das Spiel führen möchte sollte man sich auf Fragen wie “Wie fühlst du dich nach dem Spiel?” beschränken.
Diese Frage schafft die Möglichkeit ein unvoreingenommenes Gespräch zu haben. Wichtig dabei: es geht nicht darum möglichst viel auf einmal aus den Kindern heraus zu bekommen. Zuhören und behutsam die Informationen sammeln die man für ein eventuell späteres Gespräch nutzen möchte.
Unabhängig vom Ergebnis oder gezeigten Leistung gilt es die Kinder zu unterstützen. Der größte Fan und Unterstützer zu sein, auch in schwierigen Zeiten ist fundamental. Den Stolz über die erbrachte Leistung zu wertschätzen stärkt sie in ihrem Selbstvertrauen.
Sollte es doch mal eine nicht ganz so gute Leistung gegeben haben, kann man ihnen helfen dieses richtig einzuordnen und nicht zu hoch zu hängen. Gute Fußballer oder Sportler werden nicht an einem Tag gemacht, sondern ist ein fortlaufender Prozess.
Kinder möchten dass ihr Einsatz wertgeschätzt wird, unabhängig vom Ergebnis. Zu wissen das sie bei einer erfolgreichen Aktion, die vielleicht einiges an Übung gekostet hat, beobachtet wurden erfüllt sie mit Stolz. Ihnen das mitzuteilen und wertzuschätzen, freut sie.
Fleiß und Einsatz sollte gestärkt und belohnt werden. Wenn man durch gezieltes Lob den Fokus darauf richten kann, hilft es bei der Bildung eines gesunden Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins.
Kinder betreiben jeden Sport um Freude und Spaß mit Freunden zu erfahren, erst an zweiter Stelle steht das Ergebnis. Sie sind (noch) keine Profi-Sportler, sie befinden sich in der Phase des Lernens und ausprobieren. Nur so kann ein nachhaltiges und gesundes Verhältnis zum Sport ausgebildet werden. Ein einfaches abklatschen oder umarmen nach jedem Spiel und Training bewirkt Wunder.
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Quelle: Psyarxiv