Als Trainer im Kinder- und Jugendfußball steckst du viel Zeit und Energie in die Vorbereitung jeder Trainingseinheit. Aber wie oft nimmst du dir nach dem Training ein paar Minuten Zeit, um zu reflektieren, was gut gelaufen ist und was du verbessern könntest?

Die Reflexion nach dem Training kann ein entscheidender Schritt sein, um deine Fähigkeiten als Trainer zu verbessern und das Beste aus deinem Training herauszuholen.

Es hilft dir:

• Stärken und Schwächen zu erkennen: Was lief reibungslos? Wo gab es Herausforderungen?
• Das Engagement der Spieler zu erhöhen: Hatten alle Spaß und waren aktiv beteiligt?
• Den Fokus zu schärfen: Erreichst du deine Trainingsziele?
• Kontinuierlich zu wachsen: Wie kannst du das nächste Training noch besser gestalten?
• Gedanklicher Abschluss: Eine systematische Reflexion hilft dir Grübeleien zu verhindern und besser mit dem Training abzuschließen.

Hier sind drei Fragen, die dir helfen, deine Trainingseinheiten besser zu reflektieren:

1. Haben alle geschwitzt, gelacht und geschossen?

Diese Frage ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um den Erfolg deines Trainings zu beurteilen.

• Geschwitzt: Haben sich alle Spieler körperlich angestrengt und waren aktiv beteiligt? Eine gewisse Intensität ist wichtig, um die Fitness und Ausdauer zu verbessern. Und: Intensität zeigt, dass deine Spieler viele Aktionen hatten.
• Gelacht: Hatten die Spieler Spaß und Freude am Training? Fußball soll Spaß machen, besonders im Kinder- und Jugendbereich. Eine positive Atmosphäre fördert die Motivation und das Engagement.
• Geschossen: Gab es ausreichend Möglichkeiten, aufs Tor zu schießen? Das Toreschießen ist ein zentraler Bestandteil des Fußballs und sollte in jeder Trainingseinheit vorkommen. Warum? Weil's Bock macht!

Wenn du diese Frage mit "Ja" beantworten kannst, bist du auf dem richtigen Weg. Wenn nicht, überlege, wie du die Intensität, den Spaßfaktor oder die Torschussmöglichkeiten im nächsten Training erhöhen kannst.

2. Hatten alle Spieler genügend (erfolgreiche) Aktionen?

Entwicklung ist nur möglich, wenn Kinder oft die Möglichkeit haben, Dinge auszuprobieren und zu machen. Richte dein Augenmerk besonders auf die Spieler, die vielleicht nicht zu den Besten gehören. Hatten auch sie genügend Aktionen und hast du ihnen im Training viele Lernchancen gegeben?
Kinder lernen im Fußballtraining durch eine Kombination aus Nachahmung, direkter Anweisung und eigenem Ausprobieren. Ihre Entwicklung ist dabei oft ein Produkt aus spontanen Entdeckungen und bewussten Anleitungen. Das geht nur, wenn sie viele verschiedene Aktionen haben und fordernde Herausforderungen lösen müssen.

Auch die Zahl der erfolgreichen Aktionen solltest du für einzelne Spielerinnen und Spieler reflektieren. Kinder brauchen genügend Erfolgserlebnisse, um motiviert zu bleiben. Du kannst dich fragen: 
Warum hatte Spieler XY wenig erfolgreiche Aktionen?

• War das Niveau seiner Gegenspieler zu hoch? -> Andere Einteilung der Trainingsgruppe oder Gegner? Individueller Förderung notwendig?
• Zeigte der Spieler den nötigen Einsatz? -> Fehlende Motivation?  Probleme abseits vom Fußball?
• Hat der Spieler die Übung verstanden?
• etc.

Diese Reflexion kann dir helfen, individueller auf die Spieler einzugehen und die schwächeren Spieler nicht zu übersehen. Je leistungshomogener deine Mannschaft ist, desto einfacher ist es, alle Kids zu fordern und fördern.

3. Wem hat das Training heute keinen Spaß gemacht – und warum?

Es ist fast unmöglich, es jedem Spieler immer recht zu machen. Aber es ist wichtig zu verstehen, warum einige Spieler möglicherweise weniger Spaß hatten als andere. War das Aufwärmen nicht passend? Warst du zu hart zu einem bestimmten Spieler? War das Abschlussspiel zu langweilig?

Indem du diese Frage stellst, kannst du potenzielle Probleme erkennen und angehen, um sicherzustellen, dass alle Spieler engagiert und motiviert bleiben.

Bonus-Frage: Hat dich heute etwas an deine Grenze gebracht?
Reflektiere, welches Verhalten dich als Trainer getriggert hat und wo du vielleicht zu laut geworden bist. Akzeptiere, dass nicht jeder Soll-Zustand realistisch ist und überlege, wie du in Zukunft präventiv mit schwierigen Situationen umgehen kannst.

Reflexion leicht gemacht

Manchmal hilft es, sich eine feste Struktur für die Reflexion zu schaffen. Zum Beispiel am Ende jeder Trainingseinheit als Cool-Down. Unsere Reflexionskarten können dir dabei helfen, indem sie dir gezielte Fragen an die Hand geben, um deine Trainingseinheiten GEMEINSAM mit deinen Spielerinnen und Spielern zu analysieren. So könnt ihr gemeinsame Regeln erarbeiten oder du erfährst, wie gut sich deine Schützlinge mit Fußball auskennen. Die Reflexions.Karten findest du in unserem Trainer-Shop.

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Weitere Reflexionsfragen für dein Fußballtraining? Gibt's im Podcast!

Joscha und Marian diskutieren darüber, wie Trainer ihr Training reflektieren können. Wenn du tiefer in dieses Thema eintauchen möchtest, höre dir die Folge an, um weitere Einblicke und Tipps zu erhalten.

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